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Der Band versammelt Fallstudien zur volkssprachlichen Aneignung lateinischer Hymnen, Sequenzen und Antiphonen im deutschen Mittelalter. Er untersucht an ausgewählten Beispielen, in welchen Formen und zu welchen Zwecken liturgische Lieder vor allem im Spätmittelalter in die deutsche Volkssprache übertragen wurden. Berücksichtigt werden Übersetzungen prominenter Liederdichter ebenso wie anonyme Bearbeitungen, die im monastischen Milieu entstanden.
Welchen Beitrag haben die geistlichen Liederdichter des Mittelalters und der Fruhen Neuzeit zur volkssprachlichen Aneignung lateinischer Hymnen und Sequenzen in Mittelalter und Fruher Neuzeit geleistet? Auf diese Frage antwortet der Sammelband mit dreizehn exemplarischen Fallstudien zu so unterschiedlichen Verfasserinnen und Verfassern wie Walther von der Vogelweide, dem Kanzler, Mechthild von Magdeburg, Mechthild von Hackeborn, Gertrud von Helfta, dem Monch von Salzburg, Hugo von Montfort, Oswald von Wolkenstein, Heinrich Laufenberg, Michael Beheim, Sebastian Brant und Hans Sachs, die sich im Medium der deutschen Sprache produktiv mit der Tradition des lateinischen liturgischen Lieds auseinandersetzten und so zur Vorgeschichte des Kirchenlieds beitrugen. Der Band fragt nach den rezeptions- und produktionsasthetischen Bedingungen und Leistungen der geistlichen Lieder, ihrer Position im Spannungsfeld von Liturgie und Volkssprache, ihren vielfachen intertextuellen Bezugen untereinander sowie nach den sozialen Milieus, in denen sie gedichtet und gesungen wurden. Der Band richtet sich nicht nur an die germanistische Mediavistik, sondern auch an die Liturgie-, Musik- und Geschichtswissenschaft.
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