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Lager als temporäre Massenunterkünfte wurden seit 1945 in der Architekturgeschichte lange ausgeblendet oder nur am Rande verhandelt. Antje Senarclens de Grancy betrachtet in ihrem Buch nun erstmals die Lager zu Beginn des 20. Jahrhunderts im Kontext von Architektur und Städtebau der Moderne. Im Typus des Lagers verdichten, beschleunigen und radikalisieren sich wie unter einem Brennglas Entwicklungen der Moderne: Vorstellungen von Rationalisierung und Hygiene, von Normierung und Vorfertigung, von Stadtplanung und dem Umgang mit Individuen im Kriegs- und Katastrophenfall. Im Fokus stehen Flüchtlingslager im Ersten Weltkrieg als staatlich eingerichtete und von Architekten geplante Instant-Städte zur Internierung und Kontrolle. Zielgruppe des Buches sind Leser:innen mit Interesse an der Architekturmoderne, Rationalisierung, Hygiene, Vorfertigung und allgemeinem Interesse an der Geschichte des frühen 20. Jahrhunderts und des Ersten Weltkriegs. Die Buchreihe Exploring Architecture macht Architekturwissenschaft zugänglich, stellt neueste Forschungsmethoden vor und deckt ein breites Spektrum an Epochen, Regionen und Themen ab. Eine neue Perspektive auf Wohn- und Städtebau der Moderne Architektur als Grundkonstante der globalen Lagergeschichte Bisher unveröffentlichtes Bildmaterial aus zentraleuropäischen Quellen zum Bauen in Kriegszeiten
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