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"Medienpolitik für Europa" verfolgt chronologisch und problemorientiert die Entwicklung der europäischen Medienpolitik und diskutiert die Aussichten auf die Entstehung einer europäischen Öffentlichkeit.
Mit diesem Buch werden Ergebnisse aus einem Forschungsprojekt vorgelegt, das von der Deutschen Forschungsgemeinschaft unterstützt wurde. Ziel des Projektes war es, die Wahlwerbespots der Parteien seit 1957 - dem Jahr, in dem die Wahl werbung erstmals im Fernsehen ausgestrahlt wurde-zu sammeln und zu analysie ren. Erwartungsgemäß erwies sich die Ermittlung der Spots als ein schwieriges Unterfangen. Das liegt zum einen daran, daß sich die Grundgesamtheit nicht mit Sicherheit bestimmen läßt, zum anderen an den Problemen, die Spots ausfindig zu machen und für die Analyse zu beschaffen. Beides wiederum ist die Folge davon, daß die Verantwortung für die Wahlwerbung bei den Parteien liegt und diese ihre Werbebemühungen meist nur unzureichend dokumentieren und archivieren. Die Erfahrungen aus dem Versuch, die Grundgesamtheit zu bestimmen, lassen sich so zusammenfassen: Je kleiner eine Partei und je länger ein Wahlkampf zurückliegt, desto schwieriger ist die Erfassung des Materials. Außerdem liegen die Spots aus den frühen Wahlkämpfen nicht auf Video vor, so daß zum Teil auch technische Schwierigkeiten zu überwinden sind. Alle Hürden dieses Unternehmens zu überwinden-dazu bedurfte es vielfälti ger Unterstützung, für die hier Dank gesagt werden soll. Dieser geht insbesondere an Eva-Maria Lessinger mit ihren inspirierenden Vorarbeiten und als wertvolle Gesprächspartnerin bei diesem Thema. Ebenso an Lynda Kaid, mit der zusammen die ersten Arbeiten zur Wahlwerbung in Deutschland entstanden sind. Außerdem an Merle Hettesheimer, die das Projekt über die gesamte Laufzeit organisatorisch und inhaltlich betreute.
Die medienpolitischen Aktivitäten des Europarates orientieren sich an den Rechten und Freiheiten der Europäischen Menschenrechtskonvention. Sie weisen daher ein breiteres Spektrum wie auch eine andere Perspektive auf als die Medienpolitik der Europäischen Union, die aus einer Wirtschaftsgemeinschaft entstanden ist und Medien daher primär als Wirtschaftsunternehmen behandelt. Wegen der unterschiedlichen Verbindlichkeit ihrer Aktivitäten hat es der Europarat jedoch schwerer, Aufmerksamkeit für seine Entscheidungen und Empfehlungen zu erlangen und steht eher im Schatten der EU. Dieses Buch verfolgt die Medienpolitik des Europarates, diskutiert ihre Wirksamkeit und die Chancen, damit neben der EU zu bestehen.
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