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Wahrend der keltische Wortschatz in der Gallia Transalpina bereits mehrfach in sprachhistorischen Arbeiten beleuchtet wurde, ist den keltischen Appellativa in der Cisalpina nicht die gleiche Aufmerksamkeit gewidmet worden. Die vorliegende Arbeit sammelt nach einer kurzen Erorterung der vermuteten Substrate in (cis)alpinen Regionen zunachst alle in der Fachliteratur verzeichneten westromanischen Worter, die mutmalich keltischen Ursprungs sind, und unterzieht diese einer kritischen etymologischen Diskussion unter Berucksichtigung eines Katalogs aus funf Kriterien; dabei wird die Wichtigkeit der semantischen Perspektive hervorgehoben. Es wird zwischen genuin keltischen und diakeltischen sowie in loco tradierten und gewanderten Reliktwortern unterschieden. Aus der Studie wird mit den Mitteln der Dialektometrie ersichtlich, da es innerhalb der Cisalpina zum einen ein deutliches West-Ost-Gefalle der Verbreitung keltischer Reliktworter gibt (das sich mit den archaologischen, historischen und toponomastischen Ergebnissen deckt), zum anderen ein weniger deutliches Nord-Sud-Gefalle. Dabei erstaunt, da das Etikett "e;agallicitaacelticita"e; lexikalisch eher auf das Emilianische und das Romagnolische zutrifft als auf die Idiome des Veneto und Graubundens. Fur die Klassifikation romanischer Mundarten auf der Basis der Substrate mussen die ratoromanischen Idiome sicher zusammen mit den oberitalienischen Dialekten als eine Einheit betrachtet werden.
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