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Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2,3, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Historisches Seminar), Veranstaltung: Hauptseminar ¿Fremde und Fremdheit im Spätmittelalter¿, Sprache: Deutsch, Abstract: Wenn man sich eine Gesetzessammlung einer beliebigen Landesherrschaft in Deutschland aus der frühen Neuzeit ansieht, wird man mit großer Wahrscheinlichkeit gleich mehrere Mandate zur Vertreibung des dort sogenannten herrenlosen ¿Gesind¿ oder ¿unnützem Volk¿ finden. Diese Mandate tauchten in so gut wie allen Landesherrschaften und auch in ganz Europa in dieser Zeit auf. Man verdammt diese Menschen über Jahrhunderte hinweg und verweist sie immer wieder des Landes, was so wichtig erscheint, daß man furchtbare Strafen bis hin zur Hinrichtung androht.Diese Menschen, die eine so große Beachtung der Herrschenden fanden, gehörten alle zu der großen gesellschaftlichen Gruppe der Fahrenden. Sie erscheinen in einer Vielzahl von Berufen, da sie von den Mandaten recht unterschiedlich benannt werden, hier tauchen sie beispielsweise als Krämer, Hausierer, Spielleute, Quacksalber oder Bärenführer auf.Diese Häufung von Maßnahmen gegen eine Gruppe von Menschen, die offensichtlich eine Vielzahl von Funktionen für ihre Zeitgenossen erfüllte, wirft einige Fragen auf : Wer waren sie? ; Wie lebten sie?; Was taten sie?; Warum waren sie ohne Heimat ?; Warum wurden sie mit welchen Begründungen verfolgt?; Gibt es eventuell einen Unterschied zwischen der Behandlung in der Neuzeit und im Mittelalter?All dies soll hier beantwortet werden. Dabei wird der Autor zunächst einen Überblick über die Geschichte der Mandate der beginnenden Neuzeit samt ihrer angedrohten Strafen und deren Wirkung geben, abgerundet durch ein Beispiel für ein solches Mandat aus dieser Zeit. Dann wird in einem zweiten Teil erklärt werden, inwiefern man Fahrende in der Überlieferung findet und warum es so schwierig ist, sie von der anderen Bevölkerung abzugrenzen. Auch auf die Gründe die sie zwangen, ihre Heimat zu verlassen, wird eingegangen werden. Zur weiteren Veranschauung soll dann noch erläutert werden, was die speziellen Merkmale der Fahrenden waren und wie sich ihr tägliches Leben gestaltete.In einem dritten Teil soll dann ihre Nützlichkeit für die Gesellschaft dargestellt werden und wie sie von jener angesehen und behandelt wurden, bevor man sie zu vertreiben suchte. Zum Ende der Arbeit schließlich sollen noch die Gründe für die Landesverweise, namentlich Müßiggangvorwurf, Disziplinierung, Gefährlichkeit und Marginalisierung, behandelt werden.
Magisterarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Geschichte Deutschlands - Nationalsozialismus, Zweiter Weltkrieg, Note: 1,3, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Fachbereich 16 Geschichtswissenschaft), Veranstaltung: Mittlere und Neue Geschichte, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Waffen-SS war, als militärischer Arm der bekanntesten und verrufensten Organisation des Dritten Reiches, schon bald nach dem Kriegsende in ihrer Bewertung wie keine andere umstritten. Auf der einen Seite wurde sie in Nürnberg als verbrecherische Organisation eingestuft, auf der anderen Seite in einer Rechtfertigungsliteratur heroisiert oder als bloßer vierter Wehrmachtsteil dargestellt. In den folgenden Jahren war selbst in wissenschaftlichen Publikationen das Bild einer besonderen militärischen Leistungsfähigkeit der Waffen-SS fest verankert: So soll die größte Tugend ihrer Kerndivisionen gewesen sei, ihren Kampfgeist auch bei einer Niederlage zu bewahren. Ebenso wurden sie als ¿Inbegriff soldatischer Standhaftigkeit¿ bewertet, in ihr habe ein Kriegertum gekämpft, dass ¿von keiner anderen Truppe erreicht oder gar übertroffen¿ worden wäre. Begründet wird dieser besondere, fanatische Kampfgeist in der Waffen-SS immer wieder mit ihrer besonderen Indoktrination mit den "Idealen" der NS-Ideologie.Das ist erstaunlich, lassen doch neuere Untersuchungen erkennen, dass ein besonderer Status der Waffen-SS nicht grundsätzlich gerechtfertigt erscheint. Weder hatten die SS-Divisionen höhere Verluste zu erleiden als das Heer, noch wurden ihr mehr höhere Orden verliehen. Ebenso scheint die Bewaffnung selbst ihrer Kernverbände nicht so exklusiv gewesen zu sein, wie es vielfach behauptet wird.So stellt sich die Frage, wie es zu diesem Bild von der Waffen-SS als fanatischen Elite des Dritten Reiches und Feuerwehr der Ostfront kommen konnte. Zur deren Klärung erscheint es angebracht, den Blick auf die möglichen Wurzeln zu lenken. Dabei ergibt sich aus zahlreichen zeitgenössischen Quellen schnell, dass die SS-Truppen schon in der Kriegszeit in der Bevölkerung den Ruf hatten, eine elitäre, wenn auch starke Verluste erleidende und gegen den Feind rücksichtslos vorgehende Truppe zu sein. Dieses Bild ist so allgemein, dass alles auf eine gemeinsame Quelle hinweist. Für diese Zeit ist dabei vor allem an die NS-Propaganda zu denken, deren Darstellungsweise der Waffen-SS aber bisher noch nicht untersucht worden ist. Diese Lücke soll in dieser Arbeit anhand einer Untersuchung der Berichterstattung dreier zeitgenössischer Zeitungen geschlossen werden. Sollte schon damals das Bild einer ideologisch-militärischen Elite Waffen-SS verbreitet worden sein, dann wäre das ein deutlicher Hinweis auf eine Wirksamkeit der damaligen Propagandaparolen über das Kriegsende hinaus.
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