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Ernst Ludwig Kirchners Spätwerk blieb bis anhin in Verbindung mit jenem Edvard Munchs weitgehend unerforscht. Eine vertiefte Analyse des Verhältnisses von Kirchners Werkgruppe Bilder aus der Phantasie zu Munchs Lebensfries zeigt interessanterweise ähnliche Konturen dieser beiden Arbeiten. Dies obwohl Kirchner vehement jegliche Kenntnis von Munchs Schaffen zu negieren versuchte. Systematisch wird die Bedeutung, die Munchs Werk für Kirchner hatte, aufgrund der Briefkorrespondenz der «Brücke» mit Munch, den Munch-Ausstellungen, Kirchners Äusserungen über Munch in Briefen, seinen Skizzenbüchern und dem «Davoser Tagebuch» in der Zeitspanne von 1902 bis 1912 aufgezeigt. Die Arbeit rekonstruiert ausserdem die bisher nur ansatzweise erforschte Werkgruppe Bilder aus der Phantasie und stellt ihren herausragenden Platz als offenes Konzept und als kohärente Einheit innerhalb von Kirchners Werk heraus.
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