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Welche Vorstellungen machen sich Lernende spontan von Autor*in, Genre und Entstehungszeit eines literarischen Textes, den sie gerade lesen, oder von den Reaktionen, die er ausgelöst hat und noch auslösen wird? Auf welches Wissen greifen sie dabei zurück, wenn ihnen keine zusätzlichen Informationen angeboten werden? Diesen bisher unbeachteten Fragen geht die vorliegende Laut-Denk-Studie mit Schüler*innen zehnter Klassen und Lehramts-Studierenden im Fach Deutsch zu drei Kurzprosatexten von Heinrich Böll, Bertolt Brecht und Enid Blyton nach. Sie rekonstruiert die Bildung mentaler Kontextmodelle als anspruchsvolle Denkarbeit, bei der fortgeschrittene Lernende vor allem auf populärkulturelle Fiktions-Erfahrungen und auf Schemata zurückgreifen, denen zufolge ,früher' (fast) alles schlechter war.
Anlässlich des Abschieds von Prof. Dr. Cornelia Rosebrock im Sommer2023 von der Goethe-Universität Frankfurt versammelt die Festschrift Beiträge von Kolleg:innen, die sich auf zentrale Themen und Arbeitsfelder von Cornelia Rosebrock beziehen: Fragen nach Leseförderung, nach Aspekten literarischen Lernens, nach literarischen Rezeptionsprozessen und der Förderung literarischen Verstehens werden aus Perspektive unterschiedlicher Disziplinen in Ideenskizzen, theoretischen Ausarbeitungen, Projektberichten und empirischen Studien aufgegriffen. Der Band macht die Vielfalt der Bezüge deutlich, in denen Lese- und literarische Rezeptionsprozesse stehen und verweist auf disziplinübergreifende Vernetzungen in der Forschung, wie sie Cornelia Rosebrock für die Literaturdidaktik mit geprägt hat.
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