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Der Band "Briefe, Lebensdokumente, Akten" der Wiener Ausgabe sämtlicher Werke Ãdön von Horváths erfüllt eine lange bestehende Forderung der Forschung zu Ãdön von Horváth nach einer verlässlichen Gesamtedition des biographischen Quellenmaterials. Ein separater Anhang erschlieÃt darüber hinaus die erhaltenen und zugänglichen behördlichen Akten, die zu Horváths Person angelegt wurden.Kernstück des Bandes sind die insgesamt knapp 200 Briefe, Postkarten und Telegramme von und an Horváth, die zu einem guten Teil hier erstmals publiziert vorliegen. Sie bieten zahlreiche Ansatzpunkte für eine neuerliche Auseinandersetzung mit dem Autor. Sie zeigen seine Vernetzung im literarischen Betrieb der Weimarer Republik, die persönliche wie politische Irritation der Jahre 1933-1935 sowie seine Anknüpfungen an das sich formierende literarische Exil. Die Edition der Lebensdokumente, darunter Fotos, Verlagsverträge und behördliche Dokumente, sichern biografische Fakten ab. Für die im Kontext literaturwissenschaftlicher Edition ungewöhnliche ErschlieÃung der Akten zu Horváth, darunter seine Akte beim "Reichsverband Deutscher Schriftsteller" ab 1934, wurden Experten aus dem Feld der Aktenkunde hinzugezogen.
Der "kleine Totentanz" Glaube Liebe Hoffnung entstand 1932/33 in Zusammenarbeit mit dem Journalisten Wilhelm Lukas Kristl (1903-1985). Basierend auf einer Gerichtsreportage Kristls über den Fall der Klara Gramm zeigt das Stück die tragische Geschichte der reisenden Händlerin Elisabeth, die durch die unbarmherzige Anwendung "kleiner" Paragraphen zu Fall kommt. Das Stück konnte infolge der Machtübernahme der Nationalsozialisten erst 1936 in Wien, an Ernst Jubals "Theater für 49" und damit unterhalb der Zensurgrenze des österreichischen Ständestaates vor einem kleinen Publikum uraufgeführt werden. Heute ist Glaube Liebe Hoffnung eines der meist gespielten Stücke Horváths.Kristl lieferte die Fabel und einige Rohszenen, die hier erstmals vollständig ediert vorliegen. Horváth überarbeitete diese Szenen und verband sie mit verschiedenen eigenen Einfällen und Ãberlegungen. Diese reichen bis zu Kasimir und Karoline (1932) zurück, mit dem sich Glaube Liebe Hoffnung unmittelbare werkgenetische Ursprünge teilt. Mittels seines bekannten cut-and-paste-Verfahrens erarbeitete Horváth drei unterschiedliche Fassungen des Stückes, wovon die früheste, in zwei Teilen gehaltene hier erstmals nachvollziehbar als Fragment rekonstruiert vorliegt.
"Die Welt steht auf kein' Fall mehr lang", singt der Schuster Knieriem in Nestroys Stück Lumpazivagabundus (1833) und Karl Kraus bezeichnete Österreich einmal als "Versuchsstation des Weltuntergangs". Dystopien, aber umgekehrt auch Utopien durchziehen die österreichische, wie die europäische Literatur. In einer Reihe von Beiträgen werden in dem Band solche Krisen-, aber auch Hoffnungsphänomene vom 18. bis zum 21. Jahrhundert nachgezeichnet. Dabei entsteht das Bild einer von Utopien und Dystopien gekennzeichneten Literatur der Moderne und Postmoderne. Utopien, seit Thomas Morus' Utopia (1516), sind vor allem als Staatsutopien weit verbreitet und entwickeln Alternativmodelle zu gegenwärtigen Staatsgebilden. Für sie alle gilt, dass sie ohne "Möglichkeitssinn" (Robert Musil) und "Möglichkeitsdenken" (Wilhelm Voßkamp) nicht konzipiert werden hätten können. Dystopien beschreiben oft futuristische Weltuntergangsszenarien, die sich aufgrund der multiplen Krisen nicht zuletzt seit der Jahrtausendwende einer großen Beliebtheit erfreuen. Bemerkenswerterweise ziehen Leser/-innen, wie Thomas Macho bemerkt hat, aus Untergangsszenarien mehr subjektiven Lustgewinn als aus utopischen Konstruktionen. In Beiträgen zu Marie von Ebner-Eschenbach, Johann Nestroy, Arthur Schnitzler, Ödön von Horváth, Alfred Kubin, Thomas Bernhard, Péter Nádas, Fedor Ivanovic Panferov und Elfriede Jelinek u.a. wird den titelgebenden thematischen Konzepten nachgegangen. Der Band richtet sich an Literaturwissenschaftler/-innen, aber auch an nichtgermanistische Leser/-innen, die Interesse an den Phänomenen von Utopie und Dystopie in der österreichischen und europäischen Literatur haben.
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