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Der in zweiter Auflage vorliegende Band bietet einen aktuellen Überblick über die Vielzahl neuerer sozialwissenschaftlicher Forschungen zur Bedeutung, Funktion und Theorie von Dispositiven in und für die Ökonomie. Denn die Ökonomie ist ¿instrumentiert¿ ¿ Organisationen und Märkte sind durchzogen und ausgestattet mit Objekten, Materialitäten, Technologien, Diskursen und Subjektivierungsweisen, deren spezifische Verknüpfungen die Ökonomie hervorbringen. Für die Analyse der Dispositive muss ¿Ökonomie¿ daher notwendig transdisziplinär gefasst werden, gerade um die bisher weitgehende Ausblendung von Dispositiven in der Analyse von Märkten und Organisationen zu überwinden und diese durch neuartige theoretische aber auch vielfältige methodologische Zugänge zu erschließen. Diese Erschließung der materiellen und immateriellen Ausstattung der Ökonomie erfolgt nun nicht nur transdisziplinär, sondern auch international. Der Band präsentiert Beiträge von Forschenden aus Deutschland,Frankreich, Großbritannien und der Schweiz. Die durchgesehene und korrigierte Neuauflage wurde um eine Bibliographie neuerer Arbeiten ergänzt.
Die Économie des conventions (EC) ist das erste erfolgreich etablierte wirtschaftssoziologische Paradigma, das in Frankreich aus einer Kooperation zwischen Wirtschaftswissenschaftlern und Soziologen entstanden ist. Die EC hat konzeptionelle Probleme der Wirtschaftstheorie in innovativer Weise aufgegriffen und wird nun international rezipiert. Sie stellt heute einen prominenten Teil der neuen französischen Sozialwissenschaften dar. Im Zentrum steht eine pragmatische Handlungstheorie, die auf das Konzept der Konvention bezogen wird, um die gelingende Handlungskoordination und kollektive Qualitätskonstruktion zu analysieren. Die EC kann insbesondere als ein institutionalistischer Ansatz aufgefasst werden, der neue Perspektiven auf Organisation und Markt, aber auch auf Kognition und ökonomische Regeln eröffnet. Der Band systematisiert die Entwicklung der EC, stellt die verschiedenen wirtschaftssoziologischen Anwendungsbereiche dar und führt in die wichtigen Grundkonzepte wie interpretative Rationalität, Investition in Formen, Pluralität der Konvention, Qualitätskonventionen und Produktionsmodelle ein.
Das Buch legt die Theorie und Methode für die Analyse des lebensstilsbezogenen Sinns kultureller Genres vor. Die Kultursoziologie von Pierre Bourdieu wird aus diskurstheoretischer Sicht kritisiert: Bourdieus ¿Analyse des Sprechens¿ gesteht der diskursiven Praxis keine Eigengesetzlichkeit in der sozialen Konstruktion lebensstilbezogener Wertigkeiten kultureller Genres zu. Insbesondere die Diskurstheorie von Michel Foucault kann dieses Defizit ausgleichen. Sie wird in der vorliegenden Untersuchung an die Bourdieusche Theorie vermittelt, um für eine diskurstheoretisch fundierte Sozialstrukturanalyse einen empirischen kultursoziologischen Ansatz zu entwickeln. Dafür wird eine diskurstheoretische Methodologie vorgelegt. Anhand einer vergleichenden Diskursanalyse zweier zeitgenössischer Musikwelten wird die Anwendbarkeit des diskurstheoretischen Ansatzes für die kultursoziologische Forschung demonstriert.
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