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Plurale Autorschaften und Schwierigkeiten der Zuschreibung sind in den unterschiedlichsten historischen Kontexten zu finden: bei römischen Grabinschriften, im Theater der Shakespearezeit, in Künstler:innenkollektiven der Gegenwart, auf digitalen Plattformen für kreatives Schreiben und im Gebrauch von Tools wie ChatGPT. Dennoch sind griffige Konzepte für Formen der Zusammenarbeit,Zuarbeit und für gemeinsame kreative Aktivität in den Literatur-, Kunst- und Kulturwissenschaften gerade erst im Entstehen begriffen. Die Beiträge dieses Heftes nähern sich mit Konzepten pluraler Autorschaft stichprobenartig einigen Erscheinungsweisen, kulturellen Kontexten und Auswirkungen kollaborativer, verteilter, unsicherer oder mittelbarer Autorschaft an und diskutieren Prozesse des Fortschreibens und Zuschreibens.
»Nach wie vor bin ich der Meinung, daß sich die Literatur der deutschen landesflüchtigen Schriftsteller in allen Ländern der Welt am treffendsten als eine humanistische Front gegen das nationalsozialistische Dritte Reich auffassen und darstellen läßt, trotz aller Gegensätze und Spannungen in ihrem eigenen freien Bereich«, schrieb WalterA. Berendsohn, der als Gründungsvater der Exilforschung gilt, im Jahr 1946. Zwar ist seine Vorstellung, die Exilliteratur sei »eine in sich geschlossene Periode der deutschen Literaturgeschichte«, in der Forschung heute nicht mehr anerkannt. Doch beruht sie auf einer noch immer weitgehend gültigen Annahme: Die Schriftsteller im Exil beriefen sich auf gemeinsame Werte, unabhängig davon, in welchem Ausmaß sie sich dessen bewusst waren und was genau sie unter >Humanismus< verstanden.Der vorliegende Band widmet sich dem Wunsch deutschsprachiger Schriftsteller und Intellektueller, diese Werte zu bewahren, aufrechtzuerhalten und neu zu interpretieren, und zeigt, auf welche humanistischen und aufklärerischen Traditionen und Repräsentanten sie dabei zurückgriffen. Welche Ideale und Vorstellungen liegen ihren Ansichten zugrunde? In zehn Aufsätzen zeichnet der Band auch die Grenzen dieser Ideale und Vorstellungen nach und erkundet ihnen innewohnende >Dialektiken< - sowie die immer wiederkehrende Frage, in welcher Weise Literatur im Exil, und vom Exil aus, politisch Einfluss ausüben kann, oder sollte.Mit Beiträgen u. a. zu Walter Benjamin, Yvan Goll, Theodor Kramer, Heinrich Mann, Anna Seghers, Friedrich Wolf, Arnold Zweig und Stefan Zweig.
Als die französische Seite die Große Revolution von 1789 zum Kombattantendes Ersten Weltkriegs erklärt und die deutsche mit den »Ideenvon 1914« antwortet, entsteht ein Ideenkrieg von weitreichenderWirkung. 1914 gegen 1789 - damit stellte sich Deutschland gegen dieEntente und ihre ideenpolitischen Ressourcen. 1789 - das war derWesten, also die Revolution und ihre Ideen Liberté, Égalité, Fraternité,das waren Menschenrechte, Universalismus, Liberalismus, Demokratie,Sozialismus. 1914 - das war vor allem das sogenannte Augusterlebnis,das jähe Aufflammen eines enthusiastischen Nationalismus. VomSchock des Krieges freigesetzt, suchen dunkle Tendenzen ihre Bahnenund sammeln Kräfte, die weit über den Weltkrieg hinausreichen. DerIdeenkrieg wird zum Kampf um die wahre Revolution.Das neue Buch von Hans-Jürgen Schings verfolgt Weltkriegstopos undIdeenkrieg von den französischen Anfängen bei Henri Barbusse undCharles Péguy bis zum brutalen Ende im NS-Deutschland. Zu den beteiligtendeutschen Autoren zählen Ernst Troeltsch, Werner Sombartund Johann Plenge, aber auch Oswald Spengler und der FundamentalopponentHugo Ball. In neue Beleuchtung rücken Thomas Mann mitden Betrachtungen eines Unpolitischen und Ernst Jünger mit seinenRevolutionsschriften (Der Arbeiter). Edgar Julius Jung, zuletzt Franzvon Papens Redenschreiber, verkörpert das Endstadium, die verdeckteAuseinandersetzung von konservativer und nationalsozialistischerRevolution. Er wird am 30. Juni 1934 erschossen.
When one is poor and black, it is hard »to come into representation«(Hall, New Ethnicities 164). Those on the margins of society are usuallytalked and written about rather than given a voice of their own.Young black men in particular are stereotyped as criminal and violent,as dangerous threats to society. In this context the term >underclass
Multi-narratives are artifacts that juxtapose single narratives. This arrangement creates a productive tension within the artifact that is larger than the sum of its parts. Reading multi-narratives is a twofold process: first, distinct local narratives within a work often create disruption and incongruity. Second and at the same time, this heterogeneity invites a 'bringing together' or 'making sense of' the relationship among the constituent narratives. In several close-readings, this volume explores key aspects of such multi-narrative interplay in works by Kate Atkinson, Julian Barnes, Louise Erdrich, Jackie Kay, Richard McGuire, Cynthia Ozick and Lionel Shriver.
Annekatrin Babbe: »She had tradition at her fingers' ends« - Traditionsbildung um Clara Schumann - Beatrix Borchard: »Mein ganzes Empfinden war M i ß f a l l e n«. Ästhetische Diskussionen in Briefen? - Gunther Braam: Eine wiederaufgefundene Fotografie von Clara und Robert Schumann - Anselm Eber: Bilder aus Wien. Clara Schumann und die Familie Fellinger - Timo Evers: Aspekte der gemeinsamen Kontrapunktstudien Clara und Robert Schumanns - Valerie Goertzen: Clara Schumann als Bach-Bearbeiterin und -Interpretin - Michael Heinemann: Zitternde Blätter aus dem Buch der Liebe. Zu Clara Schumanns Jucunde-Vertonungen op. 23 - Jelena Josic: Clara Schumann und Julius Stockhausen - Klaus Martin Kopitz: Plädoyer für eine Clara-Schumann-Gesamtausgabe - Jonathan Kregor: Clara Schumann in der amerikanischen Presse - Julia Lajta-Novak: Clara Schumann als Filmheldin - Gili Loftus: Communing with the Shadows of the Schumann-Piatti Circle: A Performer's Reflections on Reverential Playing and Reading Between the Lines - Carlos Lozano Fernandez: Konferenz bei Kaskel - Clara Wieck und die Familie Kaskel in Dresden - Kazuko Ozawa: Clara Schumann und ihre Schülerin Ilona Eibenschütz - Annegret Rosenmueller: »Wer mich kennt, kann ja denken, daß ich meinem Manne gern das schönste Denkmal gesetzt hätte«. Clara Schumann und die Schumann-Memorialtradition - Ekaterina Smyka: Clara Schumann und Carl Gottlieb Reißiger - Thomas Synofzik: Zur pianistischen Idiomatik in Clara Schumanns Kompositionen - Matthias Wendt: Ein C. Wieck-Tagebuch aus Dresden.
Theatrical Event-Machines provides a theoretical approach to a populartheatrical form whose invaluable contribution to British theatrehas been underestimated so far. The book examines canonical Britishfarces published in the 1960s, 1970s, and 1980s and proposes that theaporetic conceptualisation of the event which makes a farce farcical isbest described by Jacques Derrida's notion of the event-machine. Thethree thematic chapters explore farcical eventfulness in relation to keyconcepts of both Poststructuralism and the theatre, namely genre, performance,and mediality. In addition to performing close readings ofplays written by Alan Ayckbourn, Michael Frayn, Joe Orton, and TomStoppard, the chapters discuss selected deconstructionist writings ofDerrida. The study shows that farce subverts genre conventions byundoing events, that it rehearses events to undermine the separationbetween an allegedly finalised text and imperfect performances, andthat it toys with media-induced presences and absences in order toscrutinise the power of the event. Theatrical Event-Machines illustrateshow the rise of Poststructuralism in the 1960s has influenced farce -and vice versa. What is more, the thorough analyses presented in thisstudy reveal the self-reflexivity and the meta-theatricality inherent infarce and its potential to enact theory.
The Theatre of Philip Ridley is one of the first monographs dealing withPhilip Ridley's entire dramatic oeuvre, including the plays writtenfor teenage and young adult audiences. The book's theoretical frameworkconvincingly suggests that Philip Ridley's plays are aesthetic representationsof accelerated globalization, urbanization, and humanatrocities. It not only offers readings of all major plays written by PhilipRidley in his three decades as a major British playwright but it also deliverssubstantial research reports on the relevant topics informing itsframework such as the relationship of theatre and globalization, socialacceleration, dystopian theatre and of course on Philip Ridley's dramaticoeuvre and impressive career. What makes The Theatre of PhilipRidley stand out is its end-to-end approach, meaning that it pays closeattention to the intricate relationship between content, dramatic form,and stage aesthetics in all of its readings. Using theories like HartmutRosa's social acceleration to support its view on the last three decadesof globalization, the book exclusively offers a distinction between hotand cold dystopian theatre. The book's three analytical chapters showto readers what is to be gained from this distinction and why it makessense to approach many of Ridley's plays with the analytical toolsetprovided by the idea of dystopian theatre.
Diese Monografie zeichnet Formen kultureller Selbst- und Fremdwahrnehmungin der englischsprachigen Literatur seit dem Beginn derFrühen Neuzeit nach. Als methodisches Gerüst dienen Überlegungendazu, welche Rolle konzeptuelle Metaphern und kulturelle Narrativebei der kulturellen Identitätsstiftung und -infragestellung spielenkönnen. Der inhaltliche Schwerpunkt der Untersuchungen liegt aufdem transatlantischen Raum, umfasst also sowohl die Literatur derBritischen Inseln als auch die der Vereinigten Staaten. Zu beobachtenist, dass der Kontakt mit überseeischen Kulturen zwar schon früh zurHerausbildung hegemonialer Diskurse führte, aber Autorinnen undAutoren ebenso zur kritischen Reflexion tradierter Werthaltungenund kultureller Praktiken anregte. Bereits Thomas Mores Utopia lässtsich im Sinne einer solchen Reaktion lesen. In den Blick genommenwerden neben den Werken namhafter Autorinnen und Autoren wieWilliam Shakespeare, Francis Bacon, Aphra Behn, Daniel Defoe, JonathanSwift, Herman Melville, Joseph Conrad, H.G. Wells, GeorgeOrwell und Aldous Huxley auch weniger bekannte Textzeugnisse ausvier Jahrhunderten.
Ilse Aichinger was born to a Jewish mother in Vienna in 1921. Prior to 1938 her Aunt Klara waited for the family in London, but only Ilse's twin sister, Helga, escaped on the last Kindertransport. Ilse remained. She survived, and published The Greater Hope in 1948. The novel reflects Ilse Aichinger's experience of anti-Semitism as young woman in Nazi Austria, and through her extraordinary use of language the author not only captures the horror and the humanity of that experience, but transcends it to offer a profound meditation on a greater hope, the metaphysical perspectives of which surpass the physical trajectories of devastation, deportation and death.Many authors have endeavoured to determine the sense and meaning of Aichinger's works, which are often considered complex and multi-layered. This may explain why one of Austria's most gifted authors has not yet received the international recognition she deserves.The Nachwort to this new translation casts fresh light on The Greater Hope through an original and in-depth analysis of interviews given by Aichinger throughout her life.
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