Bag om Der Heimbringer
Schockiert liest der ÖBB-Pensionist Bertl S. beim Begräbnis eines Freundes die Sterbeanzeige. "Mitglied des Kameradschaftsbundes" steht unter dem Namen des Verstorbenen - sonst nichts. "Na, wenn das alles ist, was vom Leben übrig bleibt", denkt Bertl voller Groll und beschließt, sich aus dem Heer der "Heimkehrer" abzuheben, indem er sich zum "Heimbringer" befördert. Zu seiner Qualifikation will er ausgerechnet einen heim bringen, der partout nicht nach Hause will, einen, der sich der Vorladung zum größten Wirtschaftsprozess Österreichs entzieht, weil er die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen hat. - Na, habe die Ehre!Die Bezeichnung "Mitglied des Kameradschaftsbundes" steht für Heimkehrer. Ursprünglich waren damit Heimkehrer vom Krieg gemeint, später war man schon durch den abgeleisteten Wehrdienst beim Bundesheer zur Mitgliedschaft berechtigt. Der Protagonist des Buches ist weder vom Krieg heimgekehrt, noch hat er beim Bundesheer gedient. Aber nicht nur deshalb kommt er als Heimkehrer nicht in Frage. Seit seiner Kindheit hat er sich geweigert, einen Hut aufzusetzen - und der Hut ist bei den Heimkehrern Voraussetzung.Dieser Salzburg-Krimi basiert auf einem realen Salzburger Finanzskandal, nämlich der Pleite eines Salzburger Wohnbau-Firmengeflechts, bei der 25.000 Anleger geprellt wurden. Der Zusammenbruch des Imperiums hatte in Salzburg ein politisches Beben ausgelöst, das ein gnadenloses Köpferollen zur Folge hatte. Der Strippenzieher des Skandals jedoch versteckte sich an einem sicheren Platz im benachbarten Bayern, während die Justiz unter Tonnen von Akten und Geheimnissen die Bauernopfer begrub.
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