Bag om Norbert Wickbolds Denkzettel 4
Erst durch unsere Anfälligkeit für alte Glaubenssätze wird es möglich, dass sich unsere menschlichen Schwächen so gut verbergen können. Sie bieten uns auch meistens ein lückenloses Alibi. Auch wenn wir dadurch immer wieder in die gleichen Fallen tappen, so können wir uns von unseren liebgewonnenen Denk-Gewohnheiten nur schwer verabschieden. Wir wollen, dass was passiert, haben aber gleichzeitig Angst davor, dass was passieren könnte. So bleibt uns nichts anderes übrig, als uns selbst zu verändern.
Wenn wir uns das tatsächlich vornehmen, ist das richtig schwere Arbeit. Aber wer arbeitet denn eigentlich noch richtig schwer? Um das beurteilen zu können, muss als erstes genau geklärt werden, was überhaupt noch Hand und Fuß hat. Mit dieser Erkenntnis geht es gleich weiter zu dem viel zitierten gesunden Menschenverstand. Und hier geht es darum, diesen wirklich gesund zu halten. Ja und dann fragt es sich, wie wir es mit der Wirklichkeit halten. Besonders mit der, die uns nicht so recht gefällt. Können wir einfach so tun, als gäbe es die gar nicht? Ja und wie kommen Sie zu ihrer Meinung? Wo bekommt man die und wie geht man damit um? Müssen Sie bei jeder öffentlichen Meinung mitmachen? Lassen Sie sich schon mal ein X für ¿n U vormachen oder leisten Sie sich ihre eigene Meinung? Sind Sie nachher erst schlauer oder haben Sie alles schon vorher gewusst? Ja und weil vorher keiner was davon wissen wollte, kommen Sie nachher mit klugen Ratschlägen? Das kenne ich ¿ und Sie auch?
Oder sagen Sie sich einfach: »Nach mir die Sintflut«? Stellen Sie sich das nicht so einfach vor. Was meinen Sie, was passiert, wenn die Ihnen zuvorkommt? Dann haben Sie wirklich Arbeit, wie damals Noah. Und der war weiß Gott nicht zu beneiden.
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