Bag om Zanucchi, M: Expressionismus im internationalen Kontext
Die vorliegende Studie bietet den ersten systematischen Überblick über den expressionistischen Übersetzungskanon. >guten Europäers< und mit Goethes Kategorie der >Weltliteraturtranslatorischer Autorschaft< macht den Weg frei, um die Dialektik von Import und Projektion nachzuvollziehen, die mit dem Übersetzen verbunden ist. Das dritte Kapitel schließlich visiert das Übersetzen in einer werkgenerativen Perspektive an. Im Vordergrund stehen intertextuelle und intermediale Filiationen, die sich aus der expressionistischen Rezeption fremdsprachiger Autoren/-innen ergeben. Exemplifiziert werden sie an den drei Gattungen Lyrik, Prosa und Drama sowie am Stummfilm und an der bildenden Kunst. Zugleich zeichnet die werkgenerative Perspektivierung des Übersetzungsmediums den diachronen Wandel des Expressionismus nach: vom anarchistisch-vitalistischen Frühexpressionismus, in dem Symbolisten wie Charles Baudelaire und Émile Verhaeren noch stark präsent waren, hin zum kommunionistischen Spätexpressionismus, der von dem messianischen Dostojewski-Kult dominiert wurde.
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