Bag om TroTzkopf¿s Brautzeit
Ilse und Leo saßen lustig plaudernd auf der Veranda vor dem Macketschen Hause. Der warme Mittagssonnenschein eines heiteren Oktobertages stahl sich durch das dichte Blättergewirr des herbstlich gefärbten Weinlaubes zu ihnen herein.
Leo Gontrau erzählte soeben von seinem Leben in der kleinen Stadt, in welcher er als Assessor angestellt war, und nach der er Ilse im kommenden Frühjahr als seine Frau heimführen wollte. Sie unterhielt sich köstlich über seine ebenso drastischen wie komischen Erzählungen und sah im Geiste die geschilderten Personen leibhaftig vor sich. Natürlich war sie schon jetzt der Gegenstand des lebhaftesten Interesses in dem kleinen Ort und Leo konnte nicht genug berichten, wie neugierig man sich nach ihr erkundigte.
¿Und mit all den langweiligen Tanten soll ich verkehren?¿ rief sie endlich, ¿mit ihnen Kaffee trinken, klatschen, womöglich grauwollene Strümpfe dabei stricken?¿ Sie warf sich in den Stuhl zurück und brach in ein unbändiges Gelächter aus.
¿Na ¿ es wird so schlimm nicht werden, Kind, und mir zuliebe mußt du es eben auch mal über das Herz bringen, mit alten Tanten Kaffee zu trinken.¿ Das heitere Lächeln verschwand von ihrem Gesicht, und sie sah ihn erstaunt an.
¿Du meinst doch nicht im Ernst, Leo, daß ich mit allen diesen Damen verkehren muß?¿
¿Ja, Schatz,¿ gab er ihr zur Antwort, ¿das müssen wir, ich bin Beamter und habe Rücksichten zu nehmen, das ist nun einmal nicht anders und da wird sich denn meine kleine Frau auch fügen müssen.¿
¿Fügen,¿ rief sie sich aufrichtend, ¿nein, Leo, fügen werde ich mich nicht, besonders nicht, diese Besuche zu machen.¿
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